Es kommt schon vor, dass kleinere Werkzeuge in Photoshop bei all den großen Rädern, die in diesem Programm gedreht werden können, untergehen. Zwei Kandidaten aus dieser Gattung sind das Scharf- und das Weichzeichner-Werkzeug.
Nondestruktive Bearbeitung
Beide Werkzeuge werden direkt auf den entsprechenden Bildebenen angewendet und arbeiten somit destruktiv. Nachdem Sie die Datei gespeichert und geschlossen haben, können Sie die Pixelveränderungen beim erneuten Öffnen der Dateien nicht mehr rückgängig machen. Deshalb ist es sinnvoll, wenn Sie sich vor Einsatz der Werkzeuge eine neue Ebene anlegen, die Sie notfalls löschen können.
Das folgende Foto stellt die Ausgangssituation der zu bearbeitenden Datei dar:
Der Hautton wurde in der vorherigen Bearbeitung stark zurückgenommen und das Foto wurde zusätzlich einem Color-Grading unterzogen. Deshalb sollten Augen, Wimpern, Augenbrauen, Mund, Ohrstecker und Haare etwas mehr Knack bekommen. Gleichzeitig sollte der Griff links im Hintergrund etwas von seiner Dominanz verlieren.
Für solche Aufgaben ist es sinnvoll, wenn Sie für das Scharfzeichner-Werkzeug in den Werkzeugoptionen eine Stärke von 20 – 30 % einstellen, um den Effekt langsam aufzubauen. Die beiden Werkzeuge arbeiten so, dass sie, je häufiger Sie über die gleiche Stelle malen, ihre Wirkung verstärken. Sie brauchen das Werkzeug also auch nicht zwischendurch abzusetzen.
Das Weichzeichner-Werkzeug habe ich in diesem Fall wegen der gewünschten starken Veränderung auf 100 % genutzt und dann auch mit häufigem Übermalen des Griffs den gewünschten Effekt hervorgerufen. Neben der Weichzeichnung habe ich auch den oberen Reflex am Griff abgedunkelt.
Die Scharfzeichnung habe ich sehr deutlich vorgenommen, so dass sie bei den komprimierten Fotos im Netz auch gut erkennbar ist. In der Realität würde ich den Effekt etwas zurücknehmen, was Sie durch Herabsetzen der Deckkraft der scharfgezeichneten Ebene bewerkstelligen können.