Bei der Fotografie mit hohen ISO-Werten oder bei Unterbelichtungen entstehen Dateien, die Luminanz- und/oder Farbrauschen beinhalten können. Dies ist nicht immer gewünscht. Die Entrauschung diverser Raw-Konverter oder spezieller Plugins ist überwiegend gut, ruft aber auch immer einen Schärfeverlust hervor. Für wichtige, statische Motive für die Sie etwas Zeit investieren möchten, stelle ich Ihnen eine Entrauschung in Photoshop vor, die beste Ergebnisse liefert.
Viele Fotos führen zum Ziel
Die Ausgangsbasis für diese Technik sind viele, gleiche Aufnahmen Ihres Motivs. Vorzugsweise aber nicht zwingend sollten Sie diese Aufnahmen mit Hilfe eines Stativs aufnehmen. Fertigen Sie also mindestens 12 gleiche Fotos von Ihrem Motiv an. Das ist die Anzahl der Fotos, die ich in diesem Beispiel angefertigt habe. Je mehr Fotos Sie hinterher verarbeiten, desto besser ist das Ergebnis. Wenn Sie diese Technik erstmalig ausprobieren, empfehle ich Ihnen, z.B. 20 Fotos anzufertigen und das folgende Verfahren mit einer unterschiedlichen Anzahl von Aufnahmen durchzuführen. So können Sie die für Sie richtige Anzahl von Fotos herausfinden. Dia alte Agfa Isoly habe ich also zunächst 12 Mal fotografiert.
Alle Fotos gleich bearbeiten
Führen Sie bei allen Fotos die gleichen Entwicklungseinstellungen durch. Die folgenden Werte gelten für Lightroom. Bei der Schärfung sollten Sie moderat mit einem maximalen Radius von 0,8 vorgehen und auf keinen Fall das Luminanzrauschen betätigen. Das Farbrauschen entfernen Sie mit dem entsprechenden Regler. Abschließend übertragen Sie durch Synchronisation die gesamten Entwicklungseinstellungen auf alle Fotos.
In Photoshop gehts weiter
Wählen Sie Bearbeiten in→In Photoshop als Ebenen öffnen und markieren dann alle Ebenen im Ebenenstapel. Nun gehen Sie über das Menü zu Bearbeiten→Ebenen automatisch ausrichten→Repositionieren und bestätigen mit OK. Die Ebenen im Ebenenstapel sind immer noch alle markiert und Sie wählen Ebene→Smartobjekte→In Smartobjekt konvertieren. Je nach Rechnerleistung und Anzahl der Fotos können die beiden letzten Aktionen eine Weile dauern und sie benötigen ausreichend Arbeitsspeicher. Wenn der Vorgang beendet ist, wählen Sie Ebene→Smartobjekte→Stapelmodus→Median. Jetzt ist das gesamte Rauschen verschwunden und Sie brauchen nur noch Ihre Datei mit Unscharf maskieren zu schärfen. Lassen Sie Ihr Auge in der 100 % Ansicht entscheiden, wie weit Sie gehen können. Das Ausgangsfoto und das Foto nach der Bearbeitung sehen Sie in folgendem Vergleich. Die geringe Auflösung und die Bildkomprimierung lassen den Unterschied nicht ganz so deutlich hervortreten, wie Sie ihn an einem Foto auf Ihrem Rechner sehen würden.
Hier noch einmal das fertiggestellte Foto. Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit Ihrer Available Light Fotografie.