ColorCheck-Online

Farbmanagement für Fotografen – Update 02

Vor zwei Wochen war ich bei der Firma ColorMatch in Oberhausen zu Gast. Neben einem gut sortierten Angebot von Hardware beschäftigt sich ColorMatch intensiv mit Farbmanagement. Die entsprechenden Tools sind genauso zu erwerben wie auch Papiere für den Druck aus allen Bereichen. Das Unternehmen richtet sich an Profis und Amateure im Offset- und Großformatdruck, sowie an Fotografen und Werbeagenturen. Darüber hinaus betreibt ColorMatch eine Academy, in der Schulungen, Trainings und Workshops durchgeführt werden, und es gibt die Plattform ColorCheck-Online im Internet, über die es möglich ist, die Qualität und die Konsistenz selbst erstellter Drucke zu prüfen. Doch ColorCheck-Online kann noch mehr…

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Wenn Sie die Website www.ColorCheck-online.de aufrufen, werden Sie mit dem obigen Aufmacher empfangen. In Kurzform wird Ihnen erklärt, wie der Color Check funktioniert und Sie haben die Möglichkeit, sich anzumelden und/oder zu registrieren. Die Registrierung empfehle ich, da sonst keine Daten gespeichert werden können. Wenn Sie allerdings erstmal nur schauen wollen, funktioniert die Anmeldung mit dem Wort demo sowohl für den Benutzernamen als auch für das Passwort. Die ersten zehn Messungen auf ColorCheck-Online sind kostenfrei, danach kostet eine Messung, je nach gewähltem Abrechnungsmodell, ca. 1,- €.

Die Oberfläche gliedert sich in die Registerkarten Quickcheck, Workflows, Editionen, Toleranz und Konto. Doch vor dem ersten Check kommt der Druck. Dazu ist es notwendig, sich im Hauptmenü unter Download die zur Software gehörigen Farb- bzw. Graukeile herunterzuladen. Diese liegen in unterschiedlichen Farbräumen vor und für unseren Workflow 1 wählen Sie den AdobeRGB Farbkeil. So wie im Buch beschrieben, liegt Ihnen Ihre Druckdatei in diesem Farbraum vor und Sie fügen der Datei in Photoshop den Medienkeil zu. Sie könnten den Medienkeil auch alleine drucken, eine zusätzliche visuelle Kontrolle über einen realen Bildausdruck ist aber zu empfehlen. Bei Editionen von Fotokunst versteht sich die Einbindung in den Referenzprint von selbst.

Drucken Sie die Datei mit den passenden Medieneinstellungen und lassen Sie sie trocknen. Um die Datei ausmessen zu können, benötigen Sie z.B. von x·rite die ColorPort oder das Measure Tool der ProfileMaker Software, die kostenlos von der x·rite Seite heruntergeladen werden können. Ein Spektralphotometer, das von dieser Software akzeptiert wird, benötigen Sie ebenfalls. Nach der Messung können Sie die Messwerte über ColorCheck-Online verarbeiten.

Hier gibt es drei Möglichkeiten, die Daten auszuwerten. Beginnen wir mit dem Quickcheck. In dieser Registerkarte der Software ist es möglich, spontane Einzelmessungen durchzuführen. Dies ist z.B. dann sinnvoll, wenn Sie ein Papier ausprobieren, sich aber noch nicht sicher sind, ob Sie es dauerhaft verwenden wollen.

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Im Uploadfeld, oben links, können Sie über die Schaltfläche Durchsuchen… den Pfad zu Ihrer Messdatei hinterlegen. Zusätzlich können Sie noch einen Infotext im Infotextfeld, oben rechts, eingeben. Wenn Sie Ihren Messdateinamen schon entsprechend gestaltet haben, übernehmen Sie die automatisierte Vorgabe. Ansonsten geben Sie einen Infotext ein, der den Vorgang eindeutig identifizierbar macht.

Die Datei wird dann auf dem ColorMatch Server durch die patentierte Software ausgewertet und Ihre Ergebnisse werden in der Tabelle abrufbar. Entweder geschieht dies durch einen Klick auf die Ergebnisdatei Colocheck_xxxxxxxxx oder Sie laden die Datei unter den entsprechenden Symbolen als pdf- oder txt-Datei herunter. Die dritte Option mit dem grünen Pfeil bietet noch was Besonderes. Hier lässt sich die Datei in einen bereits existierenden oder nachträglich angelegten Workflow verschieben.

Ihr Druckworkflow lässt sich in der zweiten Registerkarte überprüfen. Sie geben alle notwendigen Informationen zu Drucker, Papier, Tinte, etc. in das Formular ein, speichern sie und können nach Auswahl des jeweiligen Workflows diesem Messungen hinzufügen.

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Die Workflowprüfung bietet eine kontinuierliche Überwachung und Dokumentation Ihres Druckworkflows. Wenn sich wichtige Parameter wie z.B. Papiercharge oder Tinte ändern, wird sich das im Ergebnis niederschlagen und Sie sehen es in den Auswertungen. In einer History können Sie die Ergebnisse unterschiedlicher Messungen anhand verschiedener Diagramme miteinander vergleichen und erhalten so eine perfekte Kontrolle.

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Eine weitere Errungenschaft der ColorCheck-Online Software ist die Registerkarte Editionen. Für Fotokünstler und Druckdienstleister ist dies eine gute Möglichkeit, den kontinuierlichen Qualitätsnachweis über eine „On Demand“-Edition zu führen. Problem bei Editionen „Auf Abruf“ ist die notwendige reproduzierbare Qualität eventuell auch noch nach Jahren. Da bei einer Edition alle Drucke gleich aussehen müssen, wird hier bei zeitversetztem Drucken die Dokumentation und der Qualitätsnachweis erbracht.

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Die Ergebnisse Ihrer Messungen werden in den Standardeinstellungen mit den Vorgaben des Digital FineArt 2010 abgeglichen. Sollten Ihnen diese Toleranzen zu eng sein, können Sie diese unter der Registerkarte Toleranz verändern.

Abschließend kann ich Ihnen nur empfehlen, die Seite ColorCheck-Online mal auszuprobieren.