Ausschnittsucher für Kamerastandort und Brennweite

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Ein Relikt aus alten Zeiten ist der Ausschnittsucher, der seinen Ursprung in der Nutzung großformatiger Kamerasysteme hat, heute aber immer noch helfen kann die Bildgestaltung zu unterstützen. Einfach hergestellt kann er vor allem beim Einsatz von Kleinbildsystemen immer mitgeführt werden, auch wenn die Kameraausrüstung zu Hause bleibt.

Großformatkameras und ihre Sperrigkeit

Erstmals eingesetzt wurde der Ausschnittsucher zu Zeiten, als nur mit Großformatkameras fotografiert wurde, weil andere Kamerasysteme noch nicht eingeführt waren. Mit diesen sperrigen und schweren Kameras war es nicht so leicht, schnell einen geeigneten Aufnahmestandort zu finden, weil eine Aufnahme ohne Stativ nicht möglich war. Eine sehr präzise Festlegung von Ausschnitt und zu verwendender Brennweite war mit dem Ausschnittsucher viel einfacher, als mit dem Stativ und schwerem Gerät von Standort zu Standort zu ziehen.

Die Größe des Ausschnittsucherfensters muss stimmen

Im folgenden Foto ist mein Ausschnittsucher für das Vollformat zu sehen. Es ist ein Dia-Rähmchen, dessen Ausschnitt mit der Größe des Aufnahmesensors identisch ist. Die Öffnung Ihres Ausschnittsuchers muss mit der Größe Ihres Sensors übereinstimmen. Für Crop-Sensoren können Sie ebenfalls ein Dia-Rähmchen verwenden, müssen aber anstelle eines leeren Fensters eine dünne Pappe mit dem Ausschnitt Ihres Sensorformats ins Rähmchen einlegen. Für größere Formate eignet sich ein Ausschnitt in einem passenden Passepartoutkarton. Im obigen Beitragsfoto sehen Sie einen solchen Ausschnittsucher für das 4 x 5 Inch Großformat. Jetzt fehlt nur noch ein angeknoteter Bindfaden. Dann sieht Ihr Ausschnittsucher folgendermaßen aus:

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Die Knoten im Bindfaden entsprechen ca. dem Abstand in Millimetern zum Dia-Rähmchen. Gleichzeitig entsprechen sie der Brennweite, die Sie bei Anwendung des Ausschnittsuchers an Ihrer Kamera nutzen müssen.

So funktioniert’s

Ein vielversprechendes Motiv wird heute oft als eine Art Notiz mit dem Smartphone aufgenommen. Zur Erinnerung ist dieses Vorgehen sehr hilfreich, über die Brennweite einer noch zu planenden Aufnahme trägt dieses Erinnerungsfoto allerdings nicht bei. Nun kommt der Ausschnittsucher ins Spiel. Halten Sie dazu den entsprechenden Knoten des Bindfadens direkt neben Ihr Auge. Dies sollte dort geschehen, wo die Augenöffnung in den Gesichtsrand übergeht. Wenn Sie nun durch den Ausschnittsucher schauen, sehen Sie den gleichen Ausschnitt, den Sie sehen würden, wenn Sie bei gleicher Brennweite durch den Sucher Ihrer Kamera schauen. Damit können Sie einen Kamerastandpunkt und die entsprechende Brennweite finden, die Sie zur Umsetzung einer Aufnahme benötigen würden.

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