Es sind nicht immer die großen Korrekturen, die ein Bildergebnis verbessern. Oftmals sind es fast schon subtile Änderungen, die den Gesamtbildeindruck steigern. So ist es auch mit dem heutigen Beispiel, das im Triple Z aufgenommen wurde. Das Triple Z gehört zum Weltkulturerbe Zeche Zollverein und der Name steht für Zukunftszentrum Zollverein. Dort gibt es neben den kleinen Details auch Industriekultur zu sehen und mit seiner Entfernung von ca. einem Kilometer von der Zeche bzw. der Kokerei Zollverein ist es auch einen Besuch im Rahmen einer Besichtigung der Zeche wert.
Farbe und Kontrast
Bei einem Motiv wie diesem, das eine Ton in Ton Farbgebung hat, ist es wichtig, dass Hell-Dunkel-Kontraste die fehlenden Farbkontraste ausgleichen.
Aus diesem Grund stand die Anhebung des Bildkontrasts für mich im Vordergrund. Sie sollte den bei der Aufnahme eingesetzten geringen Schärfeverlauf unterstützen. Belichtung und Einstellungen für den Weißabgleich waren bei der Aufnahme messtechnisch mit einem Handbelichtungsmesser und einem Spektrometer bestimmt worden. Um den Bildkontrast zu steigern, nahm ich folgende Einstellungen im Entwicklungsmodul unter den Grundeinstellungen im Tonwertbereich vor:
Die wichtigste Korrektur war hierbei die deutliche Absenkung des Schwarz-Werts, die dem Foto mehr Tiefe verlieh. Das Ergebnis sehen Sie im folgenden Foto:
Um den Mitteltonkontrast weiter zu steigern, erhöhte ich die Werte für Struktur, Klarheit und Dunst entfernen. Der Regler Dunst entfernen eignet sich, wenn er moderat eingesetzt wird, ebenfalls zur Kräftigung der Tiefen. Nachdem der Kontrast nun meiner Wiedergabevorstellung entsprach, passte ich noch Sättigung und Dynamik an. Dabei gehe ich häufig so vor, dass ich die Sättigung absenke und die Dynamik erhöhe. Dies führt in der Regel zu einer ausgeglicheneren Sättigungsverteilung.
Nach den gerade gezeigten Einstellungen sah das Foto so aus:
Abschließend führte ich noch im Panel Transformieren eine Perspektivekorrektur mit Upright durch. Ich wählte die Vorgehensweise Mit Hilfslinien, die ich meist einsetze, da mir das Ergebnis der Automatikfunktion oft nicht gefällt. Bei dieser sehr nachlässig gemauerten Wand wäre die Automatik ohnehin überfordert und es kommt auf eine Vermittlung der Ausrichtung der Linien an. Vorteilhaft ist hier die Möglichkeit, die gesetzten Hilfslinien an den Anfassern noch minimal zu korrigieren und sich so an das gewünschte Endergebnis heranzutasten. Das fertige Foto sehen Sie hier:
Da ich noch etwas expressiver werden wollte, führte ich noch ein paar Änderungen in Photoshop unter Zuhilfenahme von ColorEfex Pro durch. Das Ergebnis ist das Folgende – aber das ist ein anderes Thema.