Der Landschaftspark Duisburg Nord liegt im Stadtteil Meiderich. Er gehört zur sogenannten Industriekultur, die das Ruhrgebiet maßgeblich geprägt hat. Abgesehen von zu vieler touristischer Infrastruktur wie Getränkebuden und Bistrotischen, die zunehmend einen ursprünglichen Blick auf die Industrieanlage verhindern, ist der Landschaftspark ein Ort, der das Gefühl einer teilweise noch existierenden Arbeitswelt im Pott gut wiedergibt.
Am Anfang stand eine Belichtungsreihe
Da der vorherrschende Kontrast in der Szenerie höher als der Dynamikumfang der Kamera war, entschied ich mich, eine Belichtungsreihe anzufertigen, die ich später in Lightroom als HDR-Foto zusammenfügen wollte. Die Belichtungsreihe bestand aus drei Fotos mit einer Normalbelichtung und jeweils einer Unter- bzw. Überbelichtung von 2 Blendenstufen, die über die Belichtungszeit geregelt wurde. Die Aufnahmen wurden mit Stativ gemacht und ergaben das folgende Ergebnis:
Mit wenigen Einstellungen zum Ziel
In Lightroom markierte ich die drei Fotos und wählte durch Rechtsklick auf diese Zusammenfügen von Fotos→HDR… Lightroom erledigte den Rest und lieferte folgendes Ergebnis, bei dem ich schon den Weißabgleich korrigiert habe:
Danach änderte ich die Einstellungen im Bereich Grundeinstellungen. Die linken Einstellungen lieferte Lightroom nach dem Zusammenfügen. Rechts sehen Sie meine Korrekturen.
Der Unterschied im Bereich Weiß von einem Wert ist visuell schwer zu erkennen. Er ergibt sich durch meine Vorgehensweise, nicht auf die Regler sondern auf das Foto zu schauen. Dann können Veränderungen schonmal so minimal ausfallen, sind aber eher von untergeordneter Bedeutung. Nach der Korrektur sah das Foto so aus:
Mhh, kann es sein, dass im Originalbild der Weißabgleich in der Kamera nicht richtig funktioniert hat?
LG Bernhard
Der Weißabgleich hat funktioniert. Der Fotograf hingegen nicht. Zur Erklärung: Ich fotografiere immer im Raw-Format, stelle aber eigentlich trotzdem nach einer Messung mit einem C-800 von Sekonic den Weißabgleich manuell vor der Aufnahme ein. Alternativ verwende ich einen ColorChecker Passport. In diesem Fall hatte ich gemessen, die Kamera stand noch auf manueller Kelvineingabe und ich habe vergessen den gemessenen Wert einzustellen. Die Ursache für das Vergessen war ein Gespräch mit einem Besucher des Landschaftsparks, der wissen wollte, was ich da mit dem Farbmessgerät mache. Die Technik hat also funktioniert und der Fotograf hat versagt. Es war aber ein nettes Gespräch, die Erstellung des Fotos kein Auftrag und der Fehler daher zu verwinden. Letztendlich musste ich so den Weißabgleich manuell in Lightroom verändern, was aber bei einer Raw-Datei keinen Qualitätsverlust darstellt.
Es freut mich aber, dass Lesern meines Blogs sowas auffällt.
Thomas Hoppe
Oh ja, die Nachbearbeitung hat es wirklich gebracht. Zunächst war die dominierende Wolke doch ziemlich ausgefressen. Ich ziehe inzwischen die Lichter fast immer erstmal runter, wenn ich extremes Weiß im Bild habe, und anschließend langsam wieder hoch.
LG – Elke
Hallo Elke,
Lightroom hatte die Lichter weitestgehend aus dem unterbelichteten Foto herausgearbeitet, mir reichte die Zeichnung jedoch noch nicht. Deshalb habe ich die Lichter noch weiter gesenkt, was letztendlich zu einem befriedigenden Ergebnis führte. Da sind wir uns bei unterschiedlicher Vorgehensweise im erklärten Ziel einig.
Thomas Hoppe